Navigation überspringen Sitemap anzeigen

Spiegeltherapie spiegeln - trainieren - erneuern

In Ihrem Gehirn ist im sogenannten "somatosensorischen Kortex" Ihr Körper abgebildet. Allerdings nicht die realen Größenverhältnisse, sondern nach Empfindsamkeit. Ihre Zunge, die sehr fein tastet und wahrnimmt, sowie Ihre Hände und Finger sind über eine größere Fläche auf dem Gehirn abgebildet, als bspw. Ihr Schienbein. 

Die Finger und die Zunge müssen feinste Bewegungen ausführen und genauestens ertasten, Ihr Schienbein nicht.

Neuronale Plastizität: Zudem ist das Gehirn so flexibel, dass es in der Lage ist, ungenutzte Bereiche nutzbar zu machen und zu lernen.  

Für die therapeutische Behandlung ist das ein großer Vorteil. Da das Gesicht und die Hand auf der Großhirnrinde nah beieinander abgebildet sind, bietet es sich an, schmerzende Hände/Finger auch über das Gesicht zu behandeln. Nach einer Amputation können Phantomschmerzen auftreten. Der Finger fehlt, aber er schmerzt. Durch Behandlung im Wangen/Gesichtsbereich können diese Schmerzen gelindert werden, oder flachen völlig ab.

Konsequenzen der neuronalen Plastizität sind vor allem:

  • Lebenslanges Lernen
  • Neue Verknüpfungen entstehen
  • Neurologische Ausfälle können kompensiert werden
  • Illusion und Vorstellungen werden im Gehirn genauso verarbeitet, wie der tatsächliche Reiz

Aber auch:

Wenn Sie in der Hand Schmerzen haben und diese Schmerzen immer weiter bestehen, breitet sich auch dieser Schmerzreiz immer weiter aus. So kann es sein, dass anfänglich nur eine Stelle auf der Hand schmerzt, nach einigen Monaten jedoch zieht der Schmerz bis zum Ellenbogen.

Sie schauen in den Spiegel und Ihr Gehirn lernt

Die Spiegeltherapie macht sich die sogenannte "Neuronale Plastizität" zunutze. Sie kommt u.a. zum Einsatz bei 

  • chronifizierten Schmerzen
  • Complex Regional Pain Syndrom, CRPS
  • Problemen mit der Ansteuerung der Muskulatur
  • peripheren Nervenverletzungen
  • zentralen Gesundheitsstörungen

Wenn Sie in den Spiegel schauen, sehen Sie Ihre gesunde linke Hand, die einen  Holzzylinder hält. Nach kurzer Zeit denkt Ihr Gehirn, dass es die rechte Hand ist, die den Zylinder hält und bewegt. 

Zum Seitenanfang